Schloss Einstein feiert 700 Folgen. Was fällt einem dazu als erstes ein?
Juhuu. Das spricht ja wohl für sich. Dieses Format ist einfach gut und
sehr abwechslungsreich. Es ist super, dass die Themen verschiedene
Altersgruppen ansprechen. Meine kleine Schwester ist sieben Jahre alt
und versteht schon alles. Die Kernzielgruppe ist natürlich so von 12 bis
16. In dem Alter habe ich selbst viel Schloss Einstein geschaut, aber
auch Studenten bis Ende Zwanzig gucken es zum Teil noch an, weil es zu
ihrer Kindheit gehörte und sie es immer noch unterhaltsam finden und das
ist echt ne Auszeichnung! Kein Wunder also, dass schon so viele Folgen
zustande kamen, die ja jede für sich extrem viel Arbeit bedeuten. Dass
ich von diesen 700 Folgen in über 200 Folgen eine der Hauptrollen
spielen durfte, ist natürlich ne große Ehre und macht mich sehr stolz.
In Folge 700 kommst du uns noch einmal besuchen. Wie war es für dich, wieder am Einstein Set zu sein?
Für mich war es wunderbar, zu wissen, dass ich wiederkommen darf. Es
war seit Mai so geplant und somit wusste ich auch an meinem offiziellen
letzten Drehtag im Juli, dass es kein Abschied auf lange Zeit sein
würde. Als ich dann im Oktober wieder ans Set kam, hab ich mich
natürlich riesig gefreut, alle wieder zu sehen. Ich wohne ja jetzt in
Berlin und arbeite am Theater und das sind schon zwei sehr verschiedene
Welten, da fehlt natürlich auch manchmal irgendwie was. Ich hatte für
die Folge 700 drei Drehtage und leider war es so, dass ich an jedem
dieser Tage fix mit dem Zug hingefahren bin, gedreht habe und
unmittelbar danach wieder zurück musste, weil ich am nächsten Tag wieder
in Berlin gearbeitet hab. Da blieb natürlich kaum Zeit, mit jedem in
Ruhe zu reden, was ich sehr schade fand. Aber das konnte ich letzten
Freitag zur großen Folgen-Party ja nachholen!
Du warst insgesamt in drei Jubiläumsfolgen mit dabei. Folge 500,
Folge 600 und nun Folge 700. Welche dieser drei Folgen hat dir am besten
gefallen?
Das ist ne fiese Frage. Natürlich war die Folge 500
schon super.. Da ging es ja darum, dass ich Sängerin von der Schulband
war, dann sehr krank wurde und für den großen Auftritt ein neuer Sänger
gecastet werden musste. Also ein riesen Spaß für alle, die in
unterschiedlichsten Outfits performten und ich lag krank im Bett und
musste leiden. Das war sehr lustig zu drehen und grad auch für die
Kostüm- und Maskenabteilung nen Spaß! An der Folge 600 fand ich toll,
dass einige Darsteller aus der 1. und 2. Staffel noch mal einen
Gastauftritt hatten. So gab es zum Beispiel tolle Szenen zwischen Ronja,
Esther und mir und es war eine sehr emotionale Arbeit. Wir haben uns in
den ersten beiden Staffeln ja alle so unglaublich gut verstanden und
das Ensemble blieb ausnahmsweise mal zwei Jahre (bis auf einen Wechsel),
das war dann ein krönender Abschluss dieser ersten Zeit. Die Folge 700
war besonders für mich emotional, weil ich die einzige „alte“ war, die
mitgemischt hat. Also ne schwierige Frage irgendwie… Auf jeden Fall
brachten diese Jubiläumsfolgen immer viel Schwung in den Drehalltag!
In Folge 700 führte Irina Popow die Regie. Es ist kein Geheimnis,
dass dir die Arbeit mit ihr sehr viel Spaß macht. Was ist denn an ihrer
Arbeit so besonders?
Ich kann das gar nicht so genau erklären. Ich glaub, ich bin einfach
keine professionelle Schauspielermaschine. Es gibt keinen Schalter im
Kopf, den ich umlege und dann bin ich immer gleich gut. Dass ich mich
wohlfühle und Vertrauen in die Regie hab, ist also sehr wichtig.
Irina und ich sprechen eine Sprache und ich weiß oft ziemlich schnell,
was sie meint, auch wenn sie nicht so viel sagt. Das ist natürlich eine
unglaublich angenehme Art zu arbeiten. Aber ich denke auch einfach, dass
sie für die Arbeit mit Kindern geschaffen ist, weil sie aus dem Bauch
heraus inszeniert und sehr schöne Beschreibungen für Situationen findet.
Sie gibt einem also häufig etwas mit, an das man beim Spielen denken
kann. Sie weiß, was dem Menschen vor ihr noch fehlt, wo die Blockaden
sind. Das ist eine große Qualität und ich hab mich sehr drauf gefreut,
wieder mit ihr drehen zu dürfen.
Ein großer Vorteil an Schloss Einstein ist einfach, dass wir mit so
vielen unterschiedlichen Regisseuren arbeiten konnten und jedes Mal
musst du wieder diese Sprache finden. Das ist ein super Training und bei
Irina fiel mir das auf Anhieb sehr leicht.
Folge 700 ist für den Goldenen Spatz 2012 nominiert. Freust du dich sehr über die erneute Nominierung?
Klaro! Was für ne blöde Frage
Letztes Mal durfte ich sogar mit zur Preisverleihung. Ich saß da
zwischen Irina, deren Folge auch damals nominiert war, und unserer
derzeitgen Producerin. Beide ahnten schon, wir würden den Preis bekommen
und ich wusste nix und war voll aufgeregt. Das ist natürlich toll, wenn
eine Serie die schon so lange läuft, mehrmals nominiert wird, denn es
gibt ja insgesamt ein gutes Kinderprogramm in der deutschen Film- und
Fernsehlandschaft und es ist nicht selbstverständlich, wieder ausgewählt
zu werden.
Was wünscht du Schloss Einstein für die Zukunft?
Dass es weiterhin die Chance bekommt, zu beweisen, dass da immernoch was drin ist!