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Samstag, 22. Dezember 2012

Abschiedsinterview mit Edzard Ehrle: "Ich dachte zum Anfang, dass mich das ganze nicht mitnehmen würde"

Zwei  Jahre standest du nun als Tamas Nagy vor der Kamera. Wie würdest du diese Zeit beschreiben? Hat es sich wirklich angefühlt wie zwei ganze Jahre? 
Also diese Zeit war wirklich legendär. 2 Jahre lang Erfahrungen gesammelt und immer wieder neue Leute kennen gelernt. Es war wirklich eine riesige Erfahrung die....ja ich würde sogar sagen die mein Leben verändert hat. Aber diese 2 Jahre haben sich definitiv nicht wie 2 lange Jahre angefühlt. Die Zeit verging sehr schnell und die viele Zeit die man in das Drehen investiert hat....naja :DD 


Was hattest du für Gefühle und Gedanken als du zum ersten Mal durch die Filmkulissen gelaufen bist und wusstest, du gehörst dazu?
Naja, ich würde sagen meine ersten Gefühle...man muss sich das so vorstellen: Man ist neu bei Schloss Einstein und man kommt an dem Tag dazu an dem die alten Darsteller ihre letzten Bilder drehen. Alles ist sehr emotional und viele Leute vom Team weinen und man steht dann irgendwie mit dabei kennt keinen und weiß nicht wie man sich verhalten soll. Also habe ich mich zum Anfang nicht wie ein Teil des Ganzen gefühlt...sondern eher wie ein neues Stück.

Wenn du an deine ersten Drehtag im Juni 2010 zurück denkst, was ist Dir da in Erinnerung geblieben? 
Puh...also naja ich war ja bei dem Sommerfest dabei und es war einfach nur extrem viel los. Irgendwo kam ich mir auch sehr verloren vor aber es war doch irgendwie toll, dass ich gleich bei meinem ersten Drehtag bei einer sehr großen Szene dabei sein durfte. 

Wie betrachtest du die Entwicklung deiner Rolle?   
Also ganz grob würde ich einfach sagen, dass Tamas irgendwo in den 2 Jahren selbstbewusster und offener geworden ist. Aber ganz kann ich das nicht beurteilen, weil dieser Rolle nie erlaubt wurde sich zu entwickeln.


In den zwei Jahren hattest du einige Storys. Welche haben dir am besten gefallen und warum? 
Also mir hat die "Tamas-Clara" Geschichte sehr gut gefallen, es hat einfach sehr viel Spaß gemacht mit Lena Schneidewind zu drehen. Ansonsten hat mir die Coco Geschichte ganz zum Anfang auch sehr gut gefallen aber vielleicht hat das auch etwas damit zu tun gehabt, dass es eine  meiner ersten Geschichten war. 

Viele Fans haben ja eine Beziehung zwischen dir und Clara vermutet. Hätte dir diese Idee gefallen? Was soll ich dazu sagen? :D Naja ich wollte insgesamt einfach mal einen Filmkuss haben zum ausprobieren weil ich diese Erfahrung noch nicht gemacht habe. Aber dazu ist es ja leider nicht gekommen. Angenommen du bist für einen Tag Drehbuchautor. 

Welche Geschichten hättest du Tamas geschrieben? Was hättest du dir vllt. anders gewünscht? 
Ich hätte Tamas  gerne eine Geschichte geschrieben in der er sich selbst neue Interessen sucht und neue Dinge ausprobiert um sich selbst zu finden. Das hätte mir und wahrscheinlich auch ihm sehr gut gefallen. Was ich mir anders gewünscht hätte....eine würdige Ausstiegsgeschichte. 

Drehpannen gab es in diesen zwei  Jahren wahrscheinlich mehr als sonst was. Gibt es da ein paar besondere Patzer, über die du noch heute Lachen musst? 
Ich weiß noch sehr genau, dass wir im Keller gedreht haben und wir zum Anfang das Takes durch eine kleine Tür gehen sollten. Und als das Zeichen zum Start kam war ich mit den Gedanken komplett woanders und bin gegen den Türrahmen gestoßen :D aber es gibt wirklich viele Beispiele für solche kleinen Outtakes.

Tamas geht nun zum Schüleraustausch. Wie stellst du dir das weitere Leben von Tamas vor? Wird er Einstein sehr vermissen? 
Für Tamas war das Einstein ein schulisches Paradies und das wird es wahrscheinlich auch bleiben. Ich kann mir ehrlich gesagt das Leben von Tamas nicht vorstellen, da er der Geschichte nach getrennte Wege mit Sandor geht. Sandors Vater hat Tamas schulische Bildung finanziert und insofern habe ich wirklich keine Ahnung wie Tamas weiteres Leben aussehen wird. 

Denkst du dass die Freundschaft zu „Sándor“ bis ins hohe Alter halten würde? 
Das denke ich nicht...ich habe ja schon vorhin erwähnt, dass beide getrennte Wege gehen und insofern scheint das keine langlebige Freundschaft zu bleiben. Aber das ist nur eine Spekulation meinerseits. 

Im Juli 2012 fiel dann deine letzte Klappe. Wie war dein letzter Drehtag für Dich? 
Mein letzter Drehtag...er war sehr unspektakulär. Wir haben eine Szene gedreht in der Pulverhalle in der die Proben für das Märchen liefen. Es war ein hängen gebliebenes Bild und war auch nur sehr kurz. Ich dachte zum Anfang, dass mich das ganze nicht mitnehmen würde aber irgendwo hat es mich dann doch berührt. Nicht weil ich nicht mehr vor der Kamera sein würde sondern eher weil so viele Darsteller gegangen sind. Insgesamt war es nicht nur ein trauriger Tag sondern ein trauriges halbes Jahr für mich. 

Bis zum Sommer 2013 arbeitest du noch bei  SE im Hintergrund. Was machst du da genau? Wie ist es dazu überhaupt gekommen?
Ich arbeite momentan bei Schloss Einstein in der Beleuchtung als Praktikant und ab nächstem Jahr als Lichthilfe. Ich habe letztes Jahr nachdem ich mit der Schule aufgehört habe nach einer Beschäftigung und beruflichen Orientierung gesucht und die habe ich bei Schloss Einstein gefunden. 

Nun bist du ausgestiegen. Zu wem hast du noch bis heute Kontakt? 
Ich habe noch ab und zu, zu Lennart und Lena Kontakt aber das hält sich alles in Grenzen. Natürlich sehe ich die aktuellen Darsteller täglich auf der Arbeit. 

Deine abschließenden Worte an die Fans: 
Ich dank euch für all das Feedback was ihr mir über die 2 Jahren gegeben habt. Ich hoffe, dass ich euch ein bisschen Freude bereitet habe. Ich stehe ansonsten bei allen möglichen Fragen persönlich zur Verfügung.