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Donnerstag, 30. Oktober 2014

Artikel aus der Wetterauer Zeitung:
Von Butzbach ins Schloss Einstein: Annalisa Weyel spielt Alva

Aus einer Laune heraus hatte sie sich beworben, mit Steckbrief und Foto, erzählt Annalisa Weyel.

Beim Surfen im Internet war sie auf die Ausschreibung gestoßen. Dass die 13-jährige Butzbacherin aus 1200 Teenagern ausgewählt wurde und nun in der Serie »Schloss Einstein« einen Hauptcharakter spielt, hat sie nie und nimmer erwartet.

Im Januar wird die mittlerweile 18. Staffel der seit 1998 laufenden Serie im Kinderkanal ausgestrahlt. Annalisa spielt darin die naturverbundene Alva. »Ein ruhiges und besonnenes Mädchen«, wie sie sagt. Mehr darf die junge Butzbacherin der WZ aber nicht erzählen. Der produzierende MDR will schließlich die Spannung hochhalten. Auch Annalisa wusste nicht, was sie erwartet, als sie nach ihrer Spontan-Bewerbung eine Einladung zum Casting nach Erfurt bekam. »Ich hatte ja vorher nie geschauspielert. Auch nicht vor dem Spiegel«, sagt sie. Aus dem Stegreif sollte sie vor der Kamera agieren, eine Laune verkörpern. »Ich sollte sauer auf einen Freund sein.« Es dürfte authentisch gewesen sein: Annalisa wurde zum »Recall«, zur zweiten Bewerbungsrunde eingeladen. Dort galt es, einen Text auswendig zu lernen. »Das waren dann nur noch 54 Bewerber«, sagt die 13-Jährige. Noch immer eine stolze Zahl, aber auch hier machte die Butzbacherin eine gute Figur. Tage später dann der Anruf: Annalisa stand in der Küche, als sich die Produzenten meldeten. »Wenn Du willst, bist Du dabei.« Sie wollte: Und da zufällig eine Tante in Erfurt wohnt, war das Problem der Unterkunft während der Dreharbeiten bereits gelöst. Auch den Wechsel von der Butzbacher Weidigschule ins Erfurter Gutenberg-Gymnasium bereitete ihr keine Probleme. »Selbst Einstein hatte nur ne vier in Mathe«, heißt es in der Titelmelodie der Serie. Mathe mag Annalisa zwar nicht, ihre Noten blieben aber auch in Erfurt gut, wie sie versichert.

Mit Gebärden aufgewachsen
Am Set von »Schloss Einstein« (»das ist alles viel kleiner als im Fernsehen«) hat sich Annalisa ebenfalls schnell zurechtgefunden – schließlich war sie nicht die einzige, die ins kalte Wasser geworfen wurde. Acht Neuzugänge gibt es 2015 im TV-Internat. Für die Dreharbeiten am Set in Erfurt hat die Produktionsfirma Saxonia Media extra einen Kindercoach engagiert, der den jungen Schauspielern zur Seite steht. Anders als bei den Erwachsenen muss ein Drehtag um 22 Uhr beendet sein, außerdem dürfen Annalisa und ihre Kollegen nur drei Stunden am Tag vor der Kamera stehen. Dass Annalisa eine gute Sprechstimme fürs Fernsehen hat, ist nicht selbstverständlich. Ihre Mutter ist gehörlos, der Vater schwerhörig. Die 13-Jährige musste als Kleinkind regelmäßig zu einer Logopädin. Annalisa hatte sich auch deshalb beworben, da in der Ausschreibung stand, der MDR suche ein Mädchen, das Gebärdensprache kann. »Aber es hat ja auch so geklappt«, lacht die Jung-Schauspielerin.

Ob sie auch in der 19. Staffel mitmachen wird, weiß sie noch nicht. »Da steht noch gar nichts fest.« Spaß habe es auf jeden Fall gemacht. »Auch wenn ich manchmal meine Familien und meine Freunde vermisst habe.«

Link: Neu auf Schloss Einstein: Von Butzbach ins Schloss Einstein
Text: Wetterauer Zeitung