Heute kommt der zweite Teil unserer kleinen Reihe: "Old Stars - Was macht eigentlich...?" Wir haben für euch recherchiert, teilweise Interviews geführt und ein paar wissenswerte Fakten über einige ehemaligen Schloss Einstein Darsteller herausgefunden. Weiter geht es mit Luisa Liebtrau. Sie verkörperte von Folge 481 bis Folge 688 die Rolle Coco Schmidt.
Liebe Luisa,
Was ist alles seit Deiner Zeit bei Schloss Einstein passiert und was machst Du im Moment?
Sehr sehr viel ist passiert. Es ist ja nun mittlerweile 4 Jahre her, dass ich mitgespielt habe und davon habe ich ein Jahr in einem kleinen Berliner Theater gearbeitet und dann drei Jahre studiert. 6 Monate davon habe ich in Lissabon gelebt. Nun bin ich sogut wie fertig mit dem Studium, arbeite am Deutschen Theater und moderiere bei Moviepilot, während ich nebenbei meine Abschlussarbeit schreibe. Am prägendsten waren wohl einfach die drei Jahre in Berlin an sich. Es ist eine riesen Stadt, die so viel für einen bereit hält und man bekommt alles, was man sich von ihr nimmt. Ich denke, ich mache sehr viele unterschiedliche Dinge hier, die mir ein anderer Ort nicht bieten könnte, auch wenn ich das Kleinstadtflair manchmal vermisse. Erfurt und Jena sind so wunderschön .
Seit Juni bist du als Kids Moderatorin bei Moviepilot tätig. Hilft die bei Schloss Einstein gesammelte Erfahrung gegen das Lampenfieber oder bist Du immer sehr aufgeregt, wenn es vor die Kamera geht?
Ich bin da eigentlich so gar nicht aufgeregt. Ich weiß gar nicht woran das liegt, aber das war noch nie mein Problem. Ob ich nun vor 10, 100 oder 100.000 Leuten stand. Es ist eher so ne Euphorie, die mich packt, auch wenn ich mittlerweile eher die kleinen beschaulichen Theaterprobebühnen bevorzuge.
Wo soll es in Zukunft für Dich noch hingehen?
Ich weiß es noch nicht genau. Da gibt es momentan mehrere Möglichkeiten. Es fühlt sich an, wie nach dem Abi, als man sich ganz frei entscheiden konnte, was man jetzt machen will. Ich weiß diese Zeiten zu schätzen, alles ist möglich.
Wenn Du auf Deine Zeit auf Schloss Einstein zurückblickst :
Was vermisst Du am meisten?
Das wirklich wundervolle Team. Wir haben alle total gut zusammengepasst und hatten menschlich eine echt gute Zeit zusammen und viel aneinander gelernt.
Hast Du mit den anderen Darstellern oder dem Team noch Kontakt?
Mit vielen Leuten ja. Andere haben sich komplett zurückgezogen. Die Bindungen sind sehr verschieden. Sollte man sich mal wiedersehen, ist aber sicher bei allen eine Basis da. Ein schöner Gedanke.
Welche Geschichte von Coco ist Dir besonders in Erinnerung geblieben?
Die Liebesgeschichte mit Björn (Alex). Da hatte ich mein Abi schon, musste „nur“ drehen, war also als einzige Kinderdarstellerin ausgeschlafen am Set und die Geschichte hab ich mit meinem Lieblingsregie- und Kamerateam gedreht. Und auf jeden Fall auch die Geschichte, als Karla und Marie-Luise eine Liebesgeschichte hatten. Die beiden Mitbewohnerinnen waren ineinander verliebt und die Rolle Coco fand das total komisch, dabei bin ich im „echten“ Leben selbst homosexuell und manch andere Darsteller auch. Da haben wir uns viel über die Drehbücher amüsiert.
Wenn Coco erneut einen Gastauftritt hätte, wie würde der aussehen?
Puh. Schwer zu sagen. Ich hatte ja schon einen. Vielleicht würde sie nun mal Roxy begegnen. Die hat sich dann ja auch für Mode interessiert, wurde mir gesagt.
Schaust Du die neuen Folgen von Schloss Einstein?
Ich dachte am Anfang, man guckt die dann vielleicht weiter. Tatsächlich geht es niemandem von uns so, was keine Missachtung ist (das was ich zwischendurch gesehen habe, ist toll), sondern einfach nur daran liegt, dass wir die neuen Leute ja selbst gar nicht kennen und daher wenig Bezug dazu haben. Ich bin nun Mitte Zwanzig und Netflix hält so viele Serien für einen bereit. Da schaffe ich selten alles zu gucken, was ich sehen will.
Im Nachhinein, was hat Dir die Zeit bei Schloss Einstein gebracht?
Sehr viel Selbstständigkeit, Zeitmanagement und dass ich meine eigenen Grenzen ganz gut kenne. Bei Schloss Einstein hat man wirklich gelernt, dass man selber sagen muss, wenn es einem zu stressig wird.
Welchen Tipp würdest Du den jungen Schloss Einstein Fans mitgeben?
So ganz generell? Hört auf euer Bauchgefühl, das weiß echt Sachen, die man selbst noch nicht weiß. Hat mir schon oft geholfen, einfach mal 5 Minuten tief ein- und auszuatmen und dann wusste ich, was richtig ist. Auch wenn es nicht immer der leichteste Weg war.
Vielen vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für uns genommen hast! Immer Gerne.
Hier könnt ihr übrigens ihren ersten Einsatz als Moviepilot Moderatorin sehen.