Auf den Schulfluren wäre es ziemlich leer ohne sie und auch im Internat muss stets Trubel herrschen. Sie füllen, um einfach zu sagen, die Szene. Komparsen! Doch, was macht so ein Komparse bei Schloss Einstein eigentlich? Dieser Artikel gibt darüber etwas Auskunft...
Komparsen sind die, die bei einem Film oder einer Serie im Hintergrund stehen, sitzen oder umher laufen. Kaum jemand beachtet sie wirklich, da sie keine besondere Bedeutung für die Handlung haben. Aber ein Pausenhof mit nur vier Personen wäre doch langweilig und trist. Nur wie wird man Komparse? Regelmäßig werden bei Schloss Einstein neue Rollen besetzt. Diese sind begehrt. Klar, dass bei so einem Andrang nicht jeder eine bekommt. Nur wenige schaffen es in die nächste Runde. Den anderen wird oft eine Komparsenrolle angeboten.
Wie läuft so ein Dreh ab? Meist wird am Vortag vom sogenannten Castingbüro - hier wird die Besetzung der
Rollen koordiniert - angerufen und man bekommt seine Drehzeiten durchgesagt. Welche Komparsen dann wirklich vor die Kamera dürfen, kommt immer auf die Szene an.
Meistens dauert für uns so ein Dreh zwei bis sechs Stunden - auch das ist abhängig von den Szenen und der Dauer der Vorbereitung. Im Gegensatz zu den Hauptdarstellern gehen Komparsen nicht in die Maske oder ins Kostüm.
Auf unsere Kleidung wird ein kurzer Blick geworfen, dann geht's zum Drehort. Der sieht jedes Mal anders aus, je nach Szene wird in einem eingerichteten Klassenraum, der Cafeteria, den Zimmern der Internatsbewohner etc. gedreht. Diese Kulissen stehen alle im Kindermedienzentrum in Erfurt.
Am Drehort ist jede Menge los. Mittendrin die Hauptdarsteller. Sie gehen noch einmal ihre Texte durch und hören sich die letzten Wünsche des Regisseurs an. Um sie ist ziemlich viel Hektik. Leute vom Ton, die sie verkabeln; welche von der Kamera, die den richtigen Blickwinkel messen, die Frauen von der Maske, die noch einmal die letzten Makel abpudern.
Und dann kommen auch noch wir dazu. Jemand von der Regie richtet die Komparsen ein. Das heißt, er sagt uns, wann wir was machen sollen.
Irgendwann das Kommando des Regisseurs: "Ruhe bitte, wir drehen". So eine Szene wird gefühlte 1000-mal wiederholt. Während des Drehens sollten die Komparsen leise sein, Unterhaltungen werden nur "gespielt". Bei "Bild durch" sind wir dann erlöst. So vergehen zum Teil Stunden für eine Szene, die kaum eine Minute dauert.
Text: Thüringer Allgemeine / Anne Großheim